Akupunktur ist eine Erfahrungsmedizin, die über 2000 Jahre alt ist. Sie ist ein Teilaspekt der TCM (traditionellen chinesischen Medizin), einem hochkomplexen Medizinsystem mit einem eigenständigen Konzept von Gesundheit und Krankheit.
Auf definierten Bahnen unter der Haut fließt das Qi, ein vitalistisches Konzept, das unser Leben, unser Sein, Atmung, Kraft, Energie, Bewegung, Verdauung und Sexualität ausmacht. Die Produktion und Verteilung des Qi bzw. deren Störung wird für Gesundheit und Erkrankung verantwortlich gemacht.
Nach chinesischer Vorstellung laufen 14 Hauptleitbahnen durch den Körper. Ist der Energiestrom, der durch diese Bahnen fließt, im Gleichgewicht, sind wir gesund. Kann das Qi nicht ungehindert fließen, sei es durch ein inneres oder äußeres Ungleichgewicht, so werden wir krank.
Hier kann die Akupunktur eingreifen und mit feinen sterilen Nadeln an definierten Punkten (Akupunkturpunkte) ein Wiederherstellen des Gleichgewichts erreichen.
Dass die Akupunktur mittlerweile nicht mehr nur Erfahrungsmedizin ist, sondern eine reproduzierbare, wissenschaftliche medizinische Methode, konnte in zahlreichen klinischen Studien nachgewiesen werden. (http://www.daegfa.de/AerztePortal/Wissenschaft.Wissenschaftliche_Studien.aspx)
Eine Vielzahl an Erkrankungen ist durch Akupunktur behandelbar. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde eine Indikationsliste für die Akupunkturbehandlung zusammengestellt. Laut Empfehlung der WHO und der führenden Fachgesellschaften sind u. a. folgende Indikationen zur Therapie mit Akupunktur geeignet: (In Anlehnung an: http://www.evidencebasedacupuncture.org/who-official-position/
Bronchopulmonale Erkrankungen
Bronchitis
Pseudokrupp
Hyperreagibles Bronchialsystem
Asthma bronchiale
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Funktionelle Herzerkrankungen
Herzrhythmusstörungen
Angina pectoris, KHK
Hypertonie
Hypotonie
Durchblutungsstörungen (M. Raynaud, pAVK)
Gynäkologische Krankheitsbilder
Zyklusstörungen, Dysmenorrhöe
Prämenstruelles Syndrom
Mastopathie
Fertilitätsstörungen, Frigidität
Geburtsvorbereitung
Geburtserleichterung
Laktationsstörungen
Neurologische Erkrankungen
Migräne
Spannungskopfschmerz
Trigeminusneuralgie
Atypischer Gesichtsschmerz
Interkostalneuralgie
Zosterneuralgie
Phantomschmerz, Stumpfschmerz
Polyneuropathie, Parästhesie
Lähmungen, Fazialisparese
Vegetative Dysfunktion
Gastrointestinale Erkrankungen
Funktionelle Magen-Darm-Störungen
Singultus (Schluckauf), Hyperemesis
Ösophagitis, Gastritis, Gastroenteritis
Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni
Cholezystitis
Hepatitis
Obstipation, Diarrhöe
Colon irritabile
Colitis ulcerosa
Morbus Crohn
Erkrankungen des Stütz- und
Bewegungssystems
Myofasziales Schmerzsyndrom
Radikulärsyndrom
Pseudoradikulärsyndrom
Arthralgien, Arthrosen, Arthritis, rheumatoide Arthritis
HWS-Syndrom, Tortikollis
BWS-Syndrom
LWS-Syndrom, Lumbago, Ischialgie
Schulter-Arm-Syndrom, Periarthritis humeroscapularis
Epikondylopathie
Karpaltunnelsyndrom
Koxarthrose, Koxalgie
Gonarthrose, Gonalgie
Tendinopathien
Psychische und psychosomatische
Störungen und Suchterkrankungen
Depressive Verstimmung, Depression
Schlafstörung
Erschöpfungszustand
Psychovegetatives Syndrom
Unruhezustand
Entgiftungsbehandlung und Therapiebegleitung bei Suchterkrankung
Bulimie
Adipositas
Urologische Erkrankungen
Zystitis, Prostatitis
Pyelonephritis
Funktionelle Störungen des Urogenitaltraktes, Reizblase
Harninkontinenz
Enuresis nocturna
Impotenz
Hauterkrankungen
Urtikaria
Neurodermitis, atopisches Ekzem
Entzündliche Hauterkrankungen
Acne vulgaris, Furunkulose
Psoriasis (Schuppenflechte)
Ulcus cruris, schlecht heilende Wunden
Herpes simplex, Herpes zoster
Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen
Pollinosis (Heuschnupfen)
Rhinitis, Sinusitis, Tonsillitis
Geruchsstörungen, Geschmacksstörungen
Otitis
Hörsturz, Schwerhörigkeit, Tinnitus
Morbus Menière, Schwindel, Reisekrankheit
Labyrinthitis
Stimmstörung
Augenerkrankungen
Konjunktivitis, Blepharitis, Uveitis
Visusschwäche
Glaukom
Retinitis pigmentosa, Makuladegeneration
Sonstiges
Tumorschmerz
Postoperativer Schmerz
Posttraumatischer Schmerz
Zahnschmerzen
Kollaps
Immunstörung
Voraussetzung für die Wirksamkeit der Akupunktur ist die intakte Regulationsfähigkeit des Organismus. Dort, wo die Regulationsfähigkeit eingeschränkt bzw. aufgehoben ist (u. a. schweres Tumorleiden, schwere konsumierende Erkrankung), ist auch mit einer geringeren bzw. keiner Wirkung der Akupunktur zu rechnen.